Der Heuwagen
(English see below)
„Der Heuwagen“ ist ein bedeutendes Triptychon des niederländischen Malers Hieronymus Bosch (um 1450–1516). Das Gemälde entstand um das Jahr 1512 und gehört zu den bekanntesten Werken der europäischen Spätgotik. Es befindet sich heute im Prado-Museum in Madrid.
Das Werk besteht aus drei Teilen (Triptychon): einem linken, einem mittleren und einem rechten Flügel.
Linker Flügel: Der Sündenfall
Hier zeigt Bosch die biblische Geschichte von der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies – der Beginn der menschlichen Sünde. Engel und Dämonen sind ebenso dargestellt wie der Teufel in verschiedenen Gestalten.
Mitteltafel: Der Heuwagen
Im Mittelpunkt steht ein riesiger Wagen voller Heu, der von Dämonen gezogen wird. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten – vom Bettler bis zum König – versuchen, das Heu zu ergattern. Heu steht hier sinnbildlich für weltliche Gier und Vergänglichkeit. Oben auf dem Wagen sitzen ein Engel und ein Liebespaar, daneben spielt ein Dämon Musik. Über allem thront Christus am Himmel – unbeachtet vom Menschengetümmel darunter.
Rechter Flügel: Die Verdammnis
Er zeigt die Strafe der Sünder: eine düstere Darstellung der Hölle mit Folterszenen, Feuer, Dunkelheit und grotesken Dämonen. Dies ist das Ziel derer, die sich vom Glauben und der Tugend abgewandt haben.
Bedeutung des Werks:
Bosch war ein Meister der moralisch-religiösen Bildsprache. „Der Heuwagen“ ist eine Warnung vor menschlicher Gier, Eitelkeit und Sünde. Mit fantastischen, oft verstörenden Bildern wollte er zum Nachdenken anregen – über das richtige Leben und die Konsequenzen schlechten Handelns.
